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Zeitungsabos: Ich möchte bezahlen – nur anders

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Zeitungsabos vs MicropaymentDie Verlage tun ja alles, um auf der Habenseite neue Abonnenten zu gewinnen. Testabos und Sonderangebote flattern im Wochentakt in`s Haus. Die Sache ist aber die, dass ich nicht Abonnent werden möchte. Weil ich für etwas bezahlen würde, wovon mich 2/3 des Inhalts nicht interessiert oder ich nicht dazu komme diesen zu lesen.

Das Zeitungsabo

Die Landschaft der Bezahlmöglichkeiten bei den Schweizer Verlagshäusern ist immer noch mehrheitlich vom Abo-Gedanken geprägt. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass die Verlage Fixkosten decken müssen und dazu eine breite Einnahmen-Basis benötigen. Was mir aber fehlt sind Möglichkeiten dazwischen, die es mir erlauben Artikel zu lesen, ohne, dass ich mir schon wieder ein Abo aufhalse. Und das ist nicht gerade wenig. Die NZZ steigt mit einem Jahresabo Digital zu CHF 498.- ein, beim Tagesanzeiger kostet die Minimal-Variante (Web only) CHF 216.- pro Jahr.

Ich schätze die Sportberichterstattung bei der NZZ und beim Tagesanzeiger, sehe aber nicht ein, weshalb ich dafür gleich zum Abonnent der ganzen Ausgabe werden muss. Das Ganze erinnert ein wenig an das verstaubte Modell des Teleclub, wo ich Sportsender nur über ein Zusatzpaket erhalte, das zwingend auf einem Basispaket aufsetzt.

Anders – gibt`s schon

Wie es anders aussehen kann erzähle ich am Beispiel von Autosport. Das Magazin gehört zu den führenden Motorsport-Publikationen und entstand aus dem früheren Pionierprojekt AtlasF1. Zwar lese ich diese seit 1996, war jedoch nie Abonnent oder habe für Artikel bezahlt. Weil mich die fundierten Analysen und Hintergrundberichte schon länger gereizt hatten, begann ich letztes Jahr damit für einzelne Artikel (Pay as you go) zu bezahlen.

2014 habe ich insgesamt 15 Artikel bezahlt, die damals je EUR 0.99 gekostet haben. Dazu kam noch eine Sonderausgabe zu EUR 6.00 über den Saisonauftakt 2014 der Formel 1. Im letzten Jahr kamen somit insgesamt 21 Euro zusammen, die ich da investiert habe. 21 Euro haben oder nicht haben. Die Digital Edition kostet bei Autosport übrigens EUR 135.- pro Jahr. Das wäre mir zu viel, da ich ohnehin kaum Zeit finde alles zu lesen. Deshalb kommt die Möglichkeit pro Artikel zu bezahlen gerade recht und ist für meine Bedürfnisse perfekt.

Wann geht`s vorwärts?

Dass eine Fachzeitschrift nicht 1:1 mit einer Tageszeitung zu vergleichen ist leuchtet ein. Aber in Sachen Bezahlmodelle hinken die grossen Schweizer Verlagshäuser den Kollegen aus dem Ausland in jedem Fall hinterher. Zwar fehlt bei den Zahlungsmitteln nach wie vor eine Lösung, die den Leser nicht mit der manuellen Eingabe von Logindaten am sofortigen Zugang hindert (Paypal), aber zumindest flexiblere Bezahlmöglichkeiten mit heute verfügbaren Zahlungsmitteln sind sicher nicht zu viel verlangt. Einverstanden?

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